Metacam fürs Pferd – Wirkung, Kosten und Alternativen
10 MIN. LESEZEIT
Zuletzt aktualisiert am 13.02.2024
Wenn Du ein Pferdebesitzer bist, kennst Du das Gefühl, wenn dein treuer Vierbeiner Schmerzen hat – man möchte ihm sofort helfen und ihm Erleichterung verschaffen. Schmerzmittel sind oft ein Mittel der Wahl, aber welche sind wirklich effektiv und sicher für dein Pferd? In diesem Artikel nehmen wir Metacam unter die Lupe, eines der in der Tiermedizin häufig eingesetzten Schmerzmittel. Wir schauen uns genau an, wie es wirkt, welche Erfahrungen andere Pferdebesitzer und Tierärzte damit gemacht haben und welche Nebenwirkungen auftreten können. Außerdem erfährst Du über Metacam Alternativen auf pflanzlicher Basis, wie z.B. spezielles CBD Öl für Pferde.
1. Was ist Metacam?
Metacam, auch bekannt unter seinem generischen Namen Meloxicam, ist ein nicht-steroidales entzündungshemmendes Medikament (NSAID). Es gehört zur Klasse der Oxicame und wirkt, indem es die Aktivität des Enzyms Cyclooxygenase (COX) hemmt. Dieses Enzym spielt eine zentrale Rolle bei der Produktion von Prostaglandinen, welche Entzündungsreaktionen und Schmerzen im Körper vermitteln.
Einfach ausgedrückt, vermindert Metacam Entzündungen und lindert dadurch Schmerzen, ohne dabei Steroide zu verwenden. Dies macht es zu einem beliebten Medikament in der Tiermedizin, insbesondere zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen bei Pferden.
Es ist wichtig zu verstehen, dass, obwohl Metacam effektiv Schmerzen und Entzündungen reduziert, es nicht die zugrunde liegende Ursache der Erkrankung behandelt. Daher wird es oft in Kombination mit anderen Therapien oder Behandlungen eingesetzt, um eine umfassende Versorgung des Pferdes zu gewährleisten.
Geschichte und Entwicklung des Medikaments
Meloxicam, der aktive Bestandteil von Metacam, wurde in den 1980er Jahren von der Firma Boehringer Ingelheim entwickelt und erstmals in den 1990er Jahren eingeführt. Es wurde als eine Weiterentwicklung bestehender NSAIDs präsentiert, mit dem Ziel, ein wirksames Schmerzmittel mit reduzierten Nebenwirkungen, insbesondere im Magen-Darm-Trakt, zu bieten.
Im Laufe der Jahre wurde Metacam nicht nur für Menschen, sondern auch in der Veterinärmedizin zugelassen. Aufgrund seiner Wirksamkeit und seines vorteilhaften Nebenwirkungsprofils wurde es schnell zu einem der beliebtesten Schmerzmittel für Tiere, einschließlich Hunden, Katzen und Pferden.
Heute ist Metacam weltweit bekannt und wird von Tierärzten häufig verschrieben, um eine Vielzahl von schmerzhaften und entzündlichen Zuständen bei Tieren zu behandeln. Es ist ein Beweis für die ständige Weiterentwicklung und Anpassung in der pharmazeutischen Industrie, um bessere und sicherere Medikamente für Patienten, sowohl menschliche als auch tierische, bereitzustellen.
2. Wirkungsweise von Metacam und der Unterschied zu anderen Schmerzmitteln fürs Pferd
Das Enzym, das für die Produktion dieser Prostaglandine verantwortlich ist, heißt Cyclooxygenase (COX). Es gibt zwei Hauptformen dieses Enzyms: COX-1 und COX-2. Metacam wirkt, indem es gezielt die COX-2-Form dieses Enzyms hemmt, was die Produktion von Prostaglandinen reduziert und somit Schmerz und Entzündung lindert. Durch diese gezielte Hemmung von COX-2 minimiert Metacam potenzielle Nebenwirkungen auf den Magen-Darm-Trakt, die oft bei anderen NSAIDs auftreten können.
Der Unterschied zu anderen Schmerzmitteln
Viele traditionelle NSAIDs hemmen sowohl COX-1 als auch COX-2. Während die Hemmung von COX-2 zur Schmerzlinderung führt, schützt COX-1 den Magen vor Säuren und fördert die Blutgerinnung. Wenn also beide Formen des Enzyms gehemmt werden, können Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden oder Blutungsprobleme auftreten. Metacam, mit seiner selektiven COX-2-Hemmung, versucht, diese unerwünschten Effekte zu minimieren, während es effektiv Schmerz und Entzündung lindert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Metacam durch seine gezielte Wirkungsweise eine Balance zwischen Wirksamkeit und Sicherheit bietet. Es lindert effektiv Schmerzen und Entzündungen bei Pferden, während es das Risiko bestimmter Nebenwirkungen, die mit anderen NSAIDs verbunden sind, zu minimieren versucht.
3. Metacam für Pferde – typische Anwendungsgebiete
Orthopädische Erkrankungen
Arthrose und Arthritis: Diese degenerativen Gelenkerkrankungen können bei Pferden erhebliche Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen. Metacam hilft, Entzündungen zu reduzieren und den Schmerz zu lindern, wodurch die Lebensqualität des Pferdes verbessert wird.
Sehnen- und Bänderverletzungen: Metacam kann zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt werden, die durch Verletzungen oder Überbelastung dieser Gewebe entstehen.
Postoperative Schmerztherapie
Nach chirurgischen Eingriffen, sei es eine Kastration oder eine komplexere Operation, kann Metacam dazu beitragen, postoperative Schmerzen und Schwellungen zu reduzieren und so den Heilungsprozess zu unterstützen.
Koliken
Bei leichten bis mittelschweren Koliken kann Metacam eingesetzt werden, um die Schmerzen des Pferdes zu lindern und den entzündlichen Prozess zu minimieren.
Zahnprobleme
Zahnerkrankungen oder -verletzungen können sehr schmerzhaft sein. Metacam kann hier helfen, Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren, insbesondere nach zahnärztlichen Eingriffen.
Atemwegserkrankungen
Bei einigen Atemwegserkrankungen, die mit Entzündungen einhergehen, kann Metacam zur Schmerzlinderung und Reduzierung der Entzündung beitragen.
Weichgewebstraumata
Prellungen, Quetschungen oder andere Verletzungen des Weichgewebes können ebenfalls schmerzhaft sein und von einer Behandlung mit Metacam profitieren.
Wichtig zu betonen ist, dass die Entscheidung zur Anwendung von Metacam immer in Absprache mit einem Tierarzt getroffen werden sollte, um sicherzustellen, dass es das geeignete Medikament für das jeweilige Anwendungsgebiet ist und um mögliche Kontraindikationen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auszuschließen.
4. Wie lange wirkt Metacam bei Pferden?
Generell wirkt Metacam bei Pferden nach einmaliger Gabe etwa 24 Stunden. Daher wird es oft als einmal tägliche Dosis verabreicht. Die tatsächliche Dauer der schmerzlindernden und entzündungshemmenden Wirkung kann jedoch je nach Schweregrad der Erkrankung, individueller Reaktion des Pferdes und anderen Faktoren variieren.
Es ist wichtig, Metacam immer gemäß den Anweisungen des Tierarztes zu verabreichen und nicht ohne Rücksprache zu erhöhen, zu verringern oder abzusetzen. Bei längerfristiger Anwendung sollte der gesundheitliche Zustand des Pferdes regelmäßig vom Tierarzt überprüft werden, da wie bei allen NSAR auch bei Metacam Nebenwirkungen auftreten können.
5. Wie sieht die richtige Dosierung aus?
Allgemein gelten folgende Richtlinien für die Dosierung von Metacam bei Pferden:
Anfangsdosis: 0,6 mg Meloxicam pro kg Körpergewicht am ersten Tag.
Erhaltungsdosis: 0,3 mg Meloxicam pro kg Körpergewicht täglich. Diese Dosis wird ab dem zweiten Tag verabreicht und so lange fortgesetzt, wie vom Tierarzt empfohlen.
Wenn Metacam als orale Suspension verabreicht wird, entspricht dies:
2,5 ml Suspension pro 100 kg Körpergewicht am ersten Tag, gefolgt von 1,25 ml Suspension pro 100 kg Körpergewicht ab dem zweiten Tag.
Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass diese Angaben nur allgemeiner Natur sind. Je nach Zustand des Pferdes, der Schwere der Erkrankung oder Verletzung und anderen individuellen Faktoren kann die empfohlene Dosis variieren.
Es ist immer ratsam, bei Unklarheiten oder Bedenken bezüglich der Dosierung oder Anwendung von Metacam Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt zu halten.
6. Metacam Nebenwirkungen beim Pferd
Wie alle Medikamente kann auch Metacam Nebenwirkungen verursachen, obwohl nicht jedes Pferd diese erlebt. Hier sind einige potenzielle Nebenwirkungen, die bei Pferden auftreten können, wenn sie Metacam erhalten:
Nierenschäden: Bei längerer Anwendung oder Überdosierung kann Metacam die Nierenfunktion beeinträchtigen, was zu erhöhten Blutwerten für Harnstoff und Kreatinin führen kann.
Leberschäden: Einige Pferde können erhöhte Leberenzymwerte aufweisen, was auf eine potenzielle Leberschädigung hindeuten kann.
Blutbildveränderungen: In seltenen Fällen können NSAR wie Metacam zu einem verminderten Gehalt an roten oder weißen Blutkörperchen oder Blutplättchen im Blut führen.
Hautreaktionen: Einige Pferde können Hautausschläge oder Juckreiz entwickeln.
Verhaltensänderungen: Selten können Pferde nach der Verabreichung von Metacam Verhaltensänderungen wie Lethargie oder Depression zeigen.
Magen-Darm-Probleme: Auch Verdauungsprobleme können bei Metacam auftreten, auch wenn sie seltener sind als bei anderen NSAR. Es könnten Symptome wie Appetitlosigkeit, Durchfall und Koliken entstehen. In schwerwiegenderen Fällen können sich Geschwüre im Verdauungstrakt entwickeln, die zu Blutungen führen können.
Die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen variiert. Während einige Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme relativ häufig sind, treten andere wie Blutbildveränderungen oder schwere Leber- und Nierenschäden seltener auf.
Es ist wichtig zu beachten, dass dies keine vollständige Liste der möglichen Nebenwirkungen ist. Wenn Du Bedenken hast oder glaubst, dass dein Pferd eine Nebenwirkung zeigt, solltest Du sofort einen Tierarzt konsultieren. Ein regelmäßiges Monitoring, insbesondere von Blutwerten, kann helfen, potenzielle Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.
7. CBD Öl als natürliche Alternative zu Metacam
Wenn Du nach einer sanften und natürlichen Methode suchst, um deinem Pferd bei Schmerzen und Entzündungen zu helfen, könnte CBD (Cannabidiol) genau das Richtige sein. Viele Pferdebesitzer wenden sich heutzutage CBD als pflanzlicher Alternative zu herkömmlichen Medikamenten wie Metacam zu. Aber warum eigentlich?
Was ist CBD Öl?
CBD, kurz für Cannabidiol, ist ein natürlicher Wirkstoff, der aus der Hanfpflanze gewonnen wird. Er gehört zu den sogenannten Cannabinoiden und ist dafür bekannt, entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften zu besitzen. Und das Beste daran: CBD wirkt ohne berauschenden Effekt und ist legal erhältlich.
Warum CBD Öl für Dein Pferd?
Schmerzlindernd: Viele Pferdebesitzer berichten, dass ihre Tiere dank CBD sichtlich entspannter und schmerzfreier sind, vor allem bei chronischen Schmerzzuständen. Auch die Studienlage zu CBD Öl für Tiere bei Schmerzen ist sehr vielversprechend.
Entzündungshemmend: CBD Öl für Pferde kann dazu beitragen, Entzündungen im Körper des Tieres zu reduzieren. Dies ist besonders hilfreich bei Gelenkproblemen oder anderen entzündlichen Erkrankungen.
Sanfte Wirkung: Im Gegensatz zu einigen konventionellen Medikamenten sind bei CBD nur selten Nebenwirkungen zu beobachten. Zudem gibt es keine bekannte Gefahr einer Überdosierung und die pflanzliche Alternative kann ohne Weiteres auch langfristig eingesetzt werden.
CBD FÜR
DEIN PFERD
Wie Du CBD anwenden kannst
Die Anwendung von CBD Öl ist denkbar einfach. Das Öl kann direkt ins Maul deines Pferdes gegeben oder unter das Futter gemischt werden. Die Dosierung variiert je nach Größe und Gewicht des Pferdes sowie nach der Stärke des Öls. Es ist ratsam, mit einer niedrigeren Dosis zu beginnen und diese langsam zu steigern, bis die gewünschte Wirkung eintritt.
CBD Pellets als Alternative oder Ergänzung: Neben CBD Öl gibt es auch spezielle CBD Pellets fürs Pferd. Sie enthalten neben CBD auch ein breites Spektrum weiterer Cannabinoide, was die Wirkung von CBD verstärkt. Die Pellets können ebenfalls sehr leicht ins normale Futter gemischt werden.
8. FAQ – Weitere Fragen und Antworten zu Metacam beim Pferd
9. Metacam für Pferde - Fazit
Metacam, mit seinem Wirkstoff Meloxicam, hat sich als effektives Schmerzmittel und Entzündungshemmer für Pferde etabliert. Es wird von vielen Tierärzten bei verschiedensten Beschwerden empfohlen. Die Erfahrungen von Pferdebesitzern zeigen, dass es in der richtigen Dosierung für eine spürbare Linderung sorgen kann. Doch wie bei vielen Medikamenten gibt es auch bei Metacam potenzielle Nebenwirkungen, die in Erwägung gezogen werden sollten, insbesondere bei längerer Anwendung.
Für alle, die nach einer natürlichen Alternative suchen oder Bedenken bezüglich der Nebenwirkungen von Metacam haben, kann CBD eine Überlegung wert sein. CBD, oder Cannabidiol, bietet ebenfalls entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften, jedoch mit einem anderen Wirkungsprofil und oft geringeren Nebenwirkungen. Zudem ist es eine rein pflanzliche Substanz, die bei vielen Tieren, einschließlich Pferden, gut vertragen wird.
Unabhängig von der Entscheidung für Metacam, CBD oder ein anderes Schmerzmittel, sollte die Gesundheit und das Wohl des Pferdes immer im Vordergrund stehen. Eine gründliche Konsultation mit dem Tierarzt und regelmäßige Kontrollen sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass das gewählte Mittel dem Pferd bestmöglich hilft und es keine unerwünschten Nebenwirkungen gibt. Es lohnt sich immer, gut informiert zu sein und alle verfügbaren Optionen zu prüfen, um die beste Entscheidung für das geliebte Tier zu treffen.
Auch interessant:
Befasst sich schon seit vielen Jahren leidenschaftlich mit Gesundheit, Ernährung und natürlichen Heilmethoden und hat 2016 eine Ausbildung zum Masseur absolviert. Seitdem er die Heilkraft von CBD für sich entdeckt hat, lässt ihn das Thema nicht mehr los. So veröffentlicht er nun regelmäßige Artikel über die vielfältigen Wirkungsweisen und Einsatzmöglichkeiten des Cannabinoids.
Unsere Empfehlungen für dich
Teile diesen Artikel auf Social Media
- Wenn Sie eine Auswahl auswählen, wird eine vollständige Seite aktualisiert.
- Drücken Sie die Leertaste und dann die Pfeiltasten, um eine Auswahl zu treffen.