Gabapentin für den Hund – Erfahrungen, Dosierung und Nebenwirkungen
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Zuletzt aktualisiert am 09.07.2024
Während wir ständig nach Wegen suchen, das Wohlbefinden unserer vierbeinigen Freunde zu verbessern, stolpern wir oft über Medikamente, die ursprünglich für den menschlichen Gebrauch entwickelt wurden, aber auch bei Hunden wunderbar wirken. Gabapentin ist eines dieser Medikamente. Ursprünglich zur Behandlung von Epilepsie bei Menschen eingeführt, hat sich Gabapentin zu einem beliebten Mittel für verschiedene Anwendungen bei Hunden entwickelt, von der Schmerzlinderung bis zur Angstreduktion.
In diesem Artikel tauchen wir tiefer in die Welt von Gabapentin ein, beleuchten seine Vorteile, mögliche Nebenwirkungen und geben Tipps, wie es sicher und effektiv bei Hunden eingesetzt werden kann. Zudem stellen wir pflanzliche Alternativen wie CBD Öl für Hunde vor, die die Lebensqualität unserer Vierbeiner auf natürliche Weise erhöhen können.
Gabapentin für Hunde - das Wichtigste in Kürze
Was ist Gabapentin?
- Ein ursprünglich für Menschen entwickeltes Medikament, das zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt wird.
- Wirkt als "Dämpfer" im zentralen Nervensystem und moduliert Kalziumkanäle, um übermäßige Nervenaktivität zu verringern.
Anwendungsgebiete bei Hunden
- Schmerztherapie: Besonders bei neuropathischen Schmerzen und Arthrose.
- Epileptische Anfälle: Als ergänzende Therapie bei Anfällen.
- Beruhigung: Vor stressigen Ereignissen wie Tierarztbesuchen oder Reisen.
- Postoperative Schmerzlinderung: Reduziert Schmerzen nach Operationen.
Erfahrungen von Hundebesitzern
- Viele berichten über positive Effekte, wie Schmerzlinderung und verbesserte Beweglichkeit.
- Einige Hunde zeigen Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder Koordinationsprobleme.
Mögliche Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen
- Häufig: Müdigkeit, Koordinationsprobleme.
- Seltener: Erbrechen, Durchfall, übermäßiger Speichelfluss, Appetitlosigkeit.
Dosierung und Verabreichung
- Schmerzmanagement: 1,5 bis 5 mg pro kg Körpergewicht alle 8 bis 12 Stunden.
- Epileptische Anfälle: 10 bis 20 mg pro kg Körpergewicht alle 8 bis 12 Stunden.
- Immer nach Anweisung des Tierarztes verabreichen, plötzliche Absetzungen vermeiden.
Wirkungsdauer von Gabapentin
- Beginnt meist innerhalb von 1 bis 2 Stunden zu wirken.
- Hält 6 bis 12 Stunden an, daher oft ein- bis zweimal täglich verabreicht.
1. Was ist Gabapentin?
Gabapentin, das manchmal auch unter dem Markennamen Neurontin verkauft wird, ist ein Medikament, das ursprünglich in den 1970er Jahren zur Behandlung von Epilepsie bei Menschen entwickelt wurde. Mit der Zeit hat sich jedoch herausgestellt, dass es weit über diese ursprüngliche Anwendung hinaus nützlich ist, einschließlich der Anwendung bei Hunden für verschiedene Beschwerden.
Wirkungsweise von Gabapentin
Um die Wirkungsweise von Gabapentin zu verstehen, müssen wir einen kurzen Blick auf unser Nervensystem werfen. Wenn Nervenzellen miteinander kommunizieren, tun sie dies über elektrische Impulse. Diese Impulse können Schmerz, Freude, Angst oder jede andere Empfindung vermitteln. Manchmal kann diese Kommunikation jedoch übermäßig oder unkontrolliert sein, was zu Problemen wie Anfällen oder chronischen Schmerzen führt.
Gabapentin agiert als eine Art "Dämpfer" im zentralen Nervensystem. Es beeinflusst spezielle Kanäle in Nervenzellen, die als Kalziumkanäle bezeichnet werden. Indem es die Aktivität dieser Kanäle moduliert, verringert Gabapentin übermäßige Nervenaktivität, die zu Schmerzen oder Anfällen führen kann. Im Wesentlichen hilft es, das "Rauschen" im Nervensystem zu reduzieren, wodurch Schmerzen und andere unerwünschte Nervensignale gedämpft werden.
Es ist wichtig zu betonen, dass Gabapentin nicht wie herkömmliche Schmerzmittel wirkt. Es bekämpft nicht direkt Entzündungen wie zum Beispiel Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), sondern es beeinflusst die Art und Weise, wie Schmerzsignale im Nervensystem übertragen und wahrgenommen werden.
2. Anwendungsgebiete - Wofür wird Gabapentin bei Hunden eingesetzt?
Gabapentin hat in der Tiermedizin in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Obwohl es ursprünglich für Menschen entwickelt wurde, haben Tierärzte festgestellt, dass es auch für Hunde eine Reihe von Vorteilen bietet. Hier sind die Hauptanwendungsgebiete von Gabapentin in der Veterinärmedizin:
Schmerztherapie
Gabapentin ist besonders effektiv bei der Behandlung von neuropathischen Schmerzen, das heißt Schmerzen, die durch Schäden oder Fehlfunktionen des Nervensystems verursacht werden. Dazu gehören Bedingungen wie Bandscheibenvorfälle oder andere Erkrankungen des Rückenmarks.
Epileptische Anfälle
Obwohl es nicht das primäre Antikonvulsivum für Hunde ist, wird Gabapentin manchmal als ergänzende Therapie bei Hunden mit wiederkehrenden Anfällen eingesetzt, besonders wenn andere Medikamente nicht ausreichend wirksam sind oder wenn der Hund Nebenwirkungen von anderen Antiepileptika zeigt.
Beruhigung
Gabapentin kann bei einigen Hunden eine beruhigende Wirkung haben. Daher wird es manchmal vor stressigen Ereignissen wie Tierarztbesuchen, Reisen oder anderen Situationen, die Ängstlichkeit hervorrufen können, verabreicht.
Chronische Arthroseschmerzen
Bei älteren Hunden, die an Arthrose leiden, kann Gabapentin helfen, die Schmerzsymptome zu lindern, insbesondere wenn sie in Kombination mit anderen Schmerzmitteln eingesetzt werden.
Postoperative Schmerzlinderung
Nach chirurgischen Eingriffen kann Gabapentin helfen, den postoperativen Schmerz zu reduzieren und so zum Komfort und zur schnelleren Erholung des Hundes beizutragen.
Es ist wichtig zu beachten, dass, obwohl Gabapentin bei vielen Hunden gut vertragen wird, die Entscheidung, es zu verwenden, und die geeignete Dosierung immer von einem Tierarzt getroffen werden sollte. Jeder Hund ist einzigartig, und was für einen funktioniert, funktioniert möglicherweise nicht für einen anderen.
3. Gabapentin für den Hund – Erfahrungen von Hundebesitzern
Jeder Hund ist einzigartig und reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Das trifft auch auf Gabapentin zu. Während viele Hundebesitzer Gabapentin als wahren Segen für die Gesundheit und das Wohlbefinden ihres Vierbeiners betrachten, gibt es auch Berichte über weniger positive Erfahrungen aufgrund von Nebenwirkungen. Im Allgemeinen gilt Gabapentin jedoch als gut verträglich.
Im Folgenden ein paar Erfahrungsberichte aus Internetforen:
„Gabapentin hat meinem Hund Anton wirklich geholfen. Seit er es in den letzten 8 Monaten einnimmt, hat sich sein Zustand erheblich verbessert. Anfangs kombinierte ich 2 x 300mg Gabapentin täglich mit Metacam, setzte Metacam aber später ohne bemerkbare Verschlechterung ab. Als Anton nach dem Aufstehen Schmerzen zeigte, erhöhten wir die Gabapentin-Dosis auf 3x 300mg, was die Schmerzen eliminierte. Kürzlich reduzierte ich die Dosis wieder auf 2x 300mg, ohne negative Auswirkungen. Die einzige Nebenwirkung, die ich bemerkte, war, dass Anton sehr müde war, vor allem am ersten Tag. Ansonsten verträgt er das Medikament und andere Schmerzmittel gut.“
Zenta
(Quelle: plauderhunde.de/forum)
„Hallo, wir haben Gabapentin als Dauermedikation für unseren Hund ausprobiert, leider hatte er extreme Störungen im Bewusstsein und in seiner Bewegung. Deshalb haben wir uns entschlossen, es wieder abzusetzen und Alternativen zu suchen.“
Tyrshand
(Quelle: Forum polar-chat.de)
„Mein Hund bekommt zweimal täglich 300mg Gabapentin (zuvor war es dreimal). Sie ist ein Deutscher Schäferhund und wiegt 32 kg. Ich habe festgestellt, dass es gegen arthritische Schmerzen sehr wirksam ist und sie hat keine negativen Nebenwirkungen auf das Medikament gezeigt.“
Cleo38
(Quelle: petforums.co.uk)
4. Mögliche Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen
Wie jedes Medikament kann auch Gabapentin Nebenwirkungen haben, wenn es bei Hunden angewendet wird. Während viele Hunde Gabapentin ohne Probleme einnehmen, ist es wichtig, sich der möglichen Nebenwirkungen bewusst zu sein und auf Anzeichen oder Symptome zu achten, die auf eine Unverträglichkeit hindeuten könnten.
Häufige Nebenwirkungen
Müdigkeit: Eines der häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen von Gabapentin bei Hunden ist Schläfrigkeit oder verminderte Aktivität. Einige Hunde können in den ersten Tagen der Anwendung besonders müde sein, aber dies sollte sich mit der Zeit legen.
Koordinationsprobleme: Einige Hunde können nach der Einnahme von Gabapentin Probleme mit der Koordination oder dem Gleichgewicht haben, ähnlich wie bei einer leichten Betrunkenheit.
Seltenere Nebenwirkungen
Erbrechen und Durchfall: Obwohl es seltener vorkommt, können manche Hunde Magen-Darm-Probleme entwickeln, einschließlich Erbrechen oder Durchfall.
Übermäßiger Speichelfluss: Einige Hunde können vermehrten Speichelfluss zeigen, was allerdings selten ist.
Appetitlosigkeit: In seltenen Fällen kann ein Hund seinen Appetit verlieren oder weniger interessiert am Fressen sein.
Vorsichtsmaßnahmen
Wenn dein Hund bereits andere Medikamente einnimmt, ist es besonders wichtig, mit einem Tierarzt zu sprechen, bevor Du Gabapentin verabreichst. Denn einige Medikamente können Wechselwirkungen mit Gabapentin haben.
Jede Dosisänderung sollte langsam und unter Anleitung eines Tierarztes durchgeführt werden.
Es ist wichtig, deinen Hund sorgfältig zu beobachten, wenn Du mit einer neuen Medikation beginnst oder die Dosis änderst. Jedes Anzeichen von Unbehagen oder unerwünschten Nebenwirkungen sollte sofort dem Tierarzt gemeldet werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Gabapentin, obwohl es vielen Hunden hilft, nicht ohne mögliche Nebenwirkungen ist. Eine offene Kommunikation mit deinem Tierarzt und eine genaue Beobachtung deines Hundes sind entscheidend für eine sichere und effektive Anwendung.
5. Dosierung und Verabreichung von Gabapentin für deinen Hund
Gabapentin ist ein Medikament, das du mit Sorgfalt und immer nach Ratschlag deines Tierarztes geben solltest. Die richtige Dosierung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Gewicht deines Hundes, der Anwendungsgrund und die individuellen Bedürfnisse deines Vierbeiners. Es gibt jedoch allgemeine Richtlinien, an denen Du dich orientieren kannst.
Grundsätzliche Dosierungsrichtlinien
Schmerzmanagement: Zur Schmerzlinderung wird Gabapentin in der Regel in einer Dosierung von 1,5 bis 5 mg pro Kilogramm Körpergewicht alle 8 bis 12 Stunden gegeben.
Epileptische Anfälle: Bei der Behandlung von Anfällen kann die Dosierung variieren, liegt aber meistens zwischen 10 und 20 mg pro Kilogramm Körpergewicht, alle 8 bis 12 Stunden.
Das sind allgemeine Empfehlungen. Die exakte Dosis kann je nach den spezifischen Bedürfnissen deines Hundes abweichen.
Verabreichung
Gabapentin gibt es in der Regel als Kapsel oder Tablette zum Schlucken. Das Medikament kannst du mit oder ohne Futter geben. Manche Hundebesitzer sagen, dass die Gabe mit Futter den Magen schont. Es ist wichtig, dass du die Dosis regelmäßig und ohne Pausen gibst, um eine optimale Wirkung zu garantieren.
Weitere Tipps und Hinweise
Falls du mal eine Dosis vergisst, gib sie sobald du daran denkst. Ist es jedoch fast Zeit für die nächste Dosis, dann lass die vergessene aus und setze das normale Schema fort. Setze Gabapentin nicht plötzlich ab, vor allem wenn du es deinem Hund schon lange gibst. Möchtest du die Gabe beenden, sprich mit deinem Tierarzt über einen geeigneten Plan. Lagere das Medikament außerhalb der Reichweite von Kindern und bei Raumtemperatur. Es ist wirklich wichtig, dass du Gabapentin nur so gibst, wie dein Tierarzt es dir empfohlen hat. Bei Unsicherheiten oder Fragen solltest du immer einen Experten um Rat fragen.
6. CBD Öl als natürliche Alternative zu Gabapentin
Während Gabapentin häufig zur Behandlung von Schmerzen und Anfällen bei Hunden eingesetzt wird, suchen einige Hundebesitzer nach natürlichen, rezeptfreien Alternativen ohne die potenziellen Nebenwirkungen synthetischer Medikamente.
Eine der vielversprechendsten Alternativen ist CBD (Cannabidiol). Das ist eine von vielen Verbindungen, die in der Cannabis-Pflanze gefunden werden. Anders als THC, eine andere bekannte Verbindung, hat CBD jedoch keine psychoaktiven Eigenschaften, was bedeutet, dass es keine "high"-Gefühle auslöst.
In den letzten Jahren hat sich CBD Öl für Tiere als wertvolle pflanzliche Option für eine Reihe von Beschwerden sowohl beim Menschen als auch bei Tieren, einschließlich Hunden, herausgestellt.
Vorteile von CBD Öl für Hunde
Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Medikamenten hat CBD ein sehr geringes Nebenwirkungsprofil und kann für eine Vielzahl von Beschwerden eingesetzt werden.
Natürliche Schmerzlinderung: CBD ist für seine entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt. Dies kann Hunden bei der Linderung von chronischen Schmerzen, wie sie bei Arthrose, Spondylose oder einem Bandscheibenvorfall auftreten, helfen.
Verringerung von Angstzuständen: Ob Trennungsangst oder Geräuschempfindlichkeit (z.B. bei Gewitter oder Feuerwerk), CBD kann helfen, das Nervensystem des Hundes zu beruhigen und Stressreaktionen zu reduzieren.
Antikonvulsive Wirkung: In einigen Studien konnte gezeigt werden, dass Cannabidiol die Häufigkeit und Schwere von epileptischen Anfällen bei Hunden reduziert.
Appetitstimulierung: Wenn dein Hund Appetitlosigkeit zeigt, kann CBD helfen, den Appetit wieder anzuregen.
Schutz des Nervensystems: Es gibt Hinweise darauf, dass CBD neuroprotektive Eigenschaften hat, die bei neurologischen Erkrankungen nützlich sein können.
CBD FÜR
DEINEN HUND
Anwendung
CBD Öl kann direkt ins Maul geträufelt, dem Futter beigemischt oder in Form von Leckerlis gegeben werden, was die Verabreichung erleichtert.
Auch eine Kombination von Gabapentin und CBD ist eine mögliche Option. Dies sollte aber mit einem Tierarzt besprochen werden.
7. FAQ – Weitere Fragen und Antworten zu Gabapentin für den Hund
8. Gabapentin für Hunde – Fazit
Gabapentin hat sich als wirksames Mittel in der Schmerztherapie für Hunde etabliert. Es bietet nicht nur Linderung bei neuropathischen Schmerzen, sondern kann auch als Beruhigung in stressigen oder angstauslösenden Situationen dienen. Wie bei jedem Medikament ist es jedoch wichtig, sich der möglichen Nebenwirkungen bewusst zu sein und die Dosierung sorgfältig in Abstimmung mit einem Tierarzt zu wählen. Ebenso bedeutsam ist es, die Erfahrungen anderer Hundebesitzer zu berücksichtigen und alternative oder ergänzende Therapien in Erwägung zu ziehen. Insgesamt stellt Gabapentin eine wertvolle Option dar, um das Wohlbefinden unseres vierbeinigen Freundes in Zeiten von Schmerz und Unruhe zu unterstützen.
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Befasst sich schon seit vielen Jahren leidenschaftlich mit Gesundheit, Ernährung und natürlichen Heilmethoden und hat 2016 eine Ausbildung zum Masseur absolviert. Seitdem er die Heilkraft von CBD für sich entdeckt hat, lässt ihn das Thema nicht mehr los. So veröffentlicht er nun regelmäßige Artikel über die vielfältigen Wirkungsweisen und Einsatzmöglichkeiten des Cannabinoids.
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