CBGA - die Mutter aller Cannabinoide
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Zuletzt aktualisiert am 22.10.2025
CBGA, oder Cannabigerolsäure, ist eines der weniger bekannten, aber entscheidenden Cannabinoide der Hanfpflanze. Es wird oft als die „Mutter aller Cannabinoide“ bezeichnet, da es die Vorstufe für Cannabinoide wie CBD und THC ist. Ohne CBGA wäre die Synthese dieser Verbindungen nicht möglich, und dennoch bleibt es oft im Hintergrund der Cannabis-Diskussionen.
In den letzten Jahren rückt CBGA jedoch zunehmend in den Fokus der Forschung. Studien untersuchen seine potenziellen gesundheitlichen Vorteile, von entzündungshemmenden Eigenschaften bis hin zu Effekten auf den Stoffwechsel. In diesem Artikel erfährst du alles über die chemische Struktur von CBGA, seine Wirkung im Körper und die Unterschiede zu anderen Cannabinoiden – um das volle Potenzial dieses faszinierenden Cannabinoids zu verstehen.
🧬 Was ist CBGA und welche Wirkung hat es?
CBGA (Cannabigerolsäure) ist die „Mutter aller Cannabinoide“ – die Vorstufe von CBD, THC und anderen Wirkstoffen der Hanfpflanze. Es zeigt in Studien entzündungshemmende, antioxidative und zellschützende Effekte und könnte künftig eine wichtige Rolle in der Cannabinoid-Therapie spielen.
Das Wichtigste im Überblick:
🌿 Grundlage: CBGA ist das Ausgangsmolekül für Cannabinoide wie CBD, THC und CBC – ohne CBGA könnten diese Verbindungen nicht entstehen.
🧠 Wirkung: Es interagiert indirekt mit dem Endocannabinoid-System, hemmt entzündungsfördernde Enzyme und schützt Zellen vor oxidativem Stress.
💪 Gesundheitlicher Nutzen: Studien deuten auf Vorteile bei Nierenproblemen, Entzündungen, Diabetes und neurodegenerativen Erkrankungen hin.
⚙️ TRPM7-Kanalhemmung: CBGA blockiert den TRPM7-Ionenkanal, was bei Erkrankungen wie Nierenversagen, Krebs und Schlaganfällen relevant sein könnte.
🔬 Zukunft: Mit zunehmender Forschung gilt CBGA als vielversprechender Kandidat für neue therapeutische Ansätze in der Cannabinoid-Medizin.
📚 Studienhinweis: Eine Studie (Burgaz et al., „Phytomedicine“, 2021) zeigte, dass CBGA in einem Modell für akutes Nierenversagen die Entzündungsreaktion und oxidativen Stress signifikant reduzierte – teils wirksamer als CBD.
📌 Hinweis: Die Forschung zu CBGA steckt noch in den Anfängen. Erste Ergebnisse sind vielversprechend, aber klinische Studien am Menschen stehen noch aus.
1. Was ist CBGA?
CBGA, oder Cannabigerolsäure, ist eine der wichtigsten chemischen Verbindungen in der Hanfpflanze und gilt als Vorläufermolekül für viele andere Cannabinoide. Man könnte CBGA als die „Mutter“ der Cannabinoide bezeichnen, da es eine zentrale Rolle in der Synthese von Verbindungen wie CBD (Cannabidiol), THC (Tetrahydrocannabinol) und CBC (Cannabichromen) spielt.
Chemische Struktur von CBGA:
CBGA gehört zur Gruppe der Cannabinoid-Säuren und hat eine Carboxylgruppe (-COOH), die es zur „sauren“ Version von CBG (Cannabigerol) macht. Diese Carboxylgruppe wird bei der sogenannten Decarboxylierung entfernt, einem Prozess, der durch Hitze oder natürliche Alterung ausgelöst wird. Sobald CBGA decarboxyliert ist, wandelt es sich in CBG um, ein weiteres bedeutendes Cannabinoid.
Bedeutung von CBGA in der Hanfpflanze:
CBGA wird in den Trichomen der Hanfpflanze produziert – das sind die winzigen harzigen Drüsen, die auf den Blüten und Blättern der Pflanze zu finden sind. Obwohl CBGA selbst nicht psychoaktiv ist, spielt es eine essenzielle Rolle in der Chemie der Pflanze. Es fungiert als Ausgangspunkt für die Entstehung anderer Cannabinoide, die durch enzymatische Prozesse in ihre jeweiligen sauren Formen wie CBDA (Cannabidiolsäure), THCA (Tetrahydrocannabinolsäure) und CBCA (Cannabichromensäure) umgewandelt werden.
Ohne CBGA wären die Cannabinoide, die wir aus der Hanfpflanze gewinnen und für ihre verschiedenen Wirkungen schätzen, nicht vorhanden. Es bildet die Grundlage für die Vielfalt der Cannabinoide, die in der Hanfpflanze synthetisiert werden.

2. Die Rolle von CBGA in der Cannabinoid-Biogenese
CBGA ist das zentrale Vorstufenmolekül für viele der wichtigsten Cannabinoide wie CBD, THC und CBC. Ohne CBGA wäre die Synthese dieser Verbindungen in der Hanfpflanze nicht möglich.
Umwandlungsprozess: Spezielle Enzyme in der Hanfpflanze wandeln CBGA in andere saure Cannabinoide um:
- CBDA-Synthase: Umwandlung in CBDA (Cannabidiolsäure)
- THCA-Synthase: Umwandlung in THCA (Tetrahydrocannabinolsäure)
- CBCA-Synthase: Umwandlung in CBCA (Cannabichromensäure)

Diese sauren Formen können durch Decarboxylierung (z. B. durch Erhitzen) in die aktiven Formen CBD, THC und CBC umgewandelt werden.
Bedeutung von CBGA: CBGA ist der Grundbaustein für die Entstehung dieser Cannabinoide. Ohne CBGA gäbe es die chemische Vielfalt der Cannabinoide nicht, die für die therapeutischen Eigenschaften von Hanfprodukten geschätzt werden.
Fazit: CBGA ist das zentrale Molekül, aus dem die wichtigsten Cannabinoide entstehen. Es ist der Schlüssel zur chemischen Vielfalt der Hanfpflanze und essenziell für die Synthese von CBD, THC und anderen Verbindungen.
3. Wie wirkt CBGA im Körper und welche gesundheitlichen Vorteile hat es?
CBGA interagiert indirekt mit dem Endocannabinoid-System (ECS), einem Netzwerk, das wichtige Funktionen wie Schmerzempfinden, Appetit und Schlaf reguliert. Im Gegensatz zu THC oder CBD bindet CBGA nicht direkt an die bekannten CB1- und CB2-Rezeptoren, sondern beeinflusst eher enzymatische Prozesse, was zu einer Reihe potenzieller gesundheitlicher Vorteile führt.
Wichtige Wirkmechanismen von CBGA:
- Enzymhemmung: CBGA könnte das Enzym Aldose-Reduktase hemmen, das eine Rolle bei Stoffwechselstörungen wie Diabetesspielt. Durch die Hemmung dieses Enzyms könnte CBGA helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und diabetische Komplikationen zu reduzieren.
- Antioxidative Effekte: CBGA zeigt antioxidative Eigenschaften, die dazu beitragen könnten, Zellschäden durch freie Radikale zu verhindern. Dies könnte den Körper vor oxidativem Stress schützen, der mit Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson in Verbindung steht.
- Entzündungshemmende Eigenschaften: CBGA könnte dabei helfen, Entzündungen zu reduzieren, was es für die Behandlung von chronischen entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis interessant macht.
- Neuroprotektive Wirkungen: Erste Hinweise deuten darauf hin, dass CBGA Nervenzellen schützen könnte, was für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson von Bedeutung sein könnte.
Zusammengefasst: CBGA könnte durch die Enzymhemmung, seine antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften sowie durch den Schutz von Nervenzellen vielseitige gesundheitliche Vorteile bieten. Diese Mechanismen machen es zu einem vielversprechenden Kandidaten für zukünftige therapeutische Anwendungen, insbesondere bei Stoffwechselstörungen, chronischen Entzündungen und neurodegenerativen Erkrankungen.

4. Aktuelle Forschungsergebnisse und klinische Studien
CBGA hat in verschiedenen wissenschaftlichen Studien vielversprechende therapeutische Effekte gezeigt, insbesondere im Bereich der Nierenfunktion, Entzündungshemmung und des oxidativen Stresses.
Eine
Studie
zu Nierenschutz und Entzündungshemmung untersuchte die Wirkung von CBGA auf
ein durch Cisplatin induziertes akutes Nierenmodell. Die Ergebnisse zeigten, dass CBGA die Nieren vor Cisplatin-induzierter Nephrotoxizität schützte, indem es die Expression entzündlicher Zytokine deutlich unterdrückte. Im Vergleich zu CBD zeigte CBGA in dieser Studie eine überlegene Wirkung. Zusätzlich konnte CBGA in einem Modell für chronische Nierenerkrankungen die Nierenfibrose signifikant verringern.
Eine
weitere Studie
zu TRPM7-Kanalhemmung zeigte, dass CBGA eine starke Inhibition des
TRPM7-Kanalsbewirkte, der bei Krankheiten wie Nierenversagen, Krebs und Schlaganfällen eine Rolle spielt. CBGA war das wirksamste Cannabinoid in der Hemmung dieses Kanals, was einen wichtigen Mechanismus für den zellschützenden Effekt von CBGA darstellt.
Zusätzlich belegt
eine Studie
zur antioxidativen Wirkung von CBGA, dass es in der Lage ist, freie
Radikale zu neutralisieren und somit Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Diese antioxidativen Eigenschaften machen CBGA zu einem vielversprechenden Mittel bei der Behandlung von oxidationsbedingten Erkrankungen, einschließlich Herz-Kreislauf- und neurodegenerativen Erkrankungen.
Eine weitere Studie
untersuchte die vielseitigen biologischen Aktivitäten von CBGA und hob
dessen anti-inflammatorische, antibakterielle und antifungale Eigenschaften hervor. Aufgrund dieser breiten Wirkmechanismen hat CBGA das Potenzial, in der Behandlung von multifaktoriellen Erkrankungen wie Diabetes, Neurodegenerationund Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt zu werden.
Zusammenfassend:
Die bisherigen Studien zeigen, dass CBGA ein enormes Potenzial bei der Behandlung von Nierenerkrankungen, Entzündungen und oxidativen Schäden bietet. Weitere klinische Studien sind erforderlich, um diese Erkenntnisse auf den Menschen zu übertragen und die Wirksamkeit und Sicherheit von CBGA zu bestätigen.
FAQ ZU CBGA (CANNABIGEROLSÄURE)
Was ist CBGA?
CBGA steht für Cannabigerolsäure und ist die Vorstufe vieler bekannter Cannabinoide wie CBD und THC. Es wird deshalb oft als „Mutter aller Cannabinoide“ bezeichnet, da ohne CBGA keine dieser Substanzen entstehen würden.
Welche Wirkung hat CBGA im Körper?
CBGA wirkt indirekt auf das Endocannabinoid-System. Es hemmt bestimmte Enzyme, wirkt entzündungshemmend, antioxidativ und zellschützend. Dadurch könnte es den Körper vor oxidativem Stress und Entzündungen schützen.
Wie unterscheidet sich CBGA von CBD?
CBGA ist die saure Vorstufe von CBG und indirekt auch von CBD. Während CBD bereits aktiv auf Rezeptoren wirkt, ist CBGA ein Rohstoffmolekül, das sich erst durch Decarboxylierung (z. B. durch Hitze) in andere Cannabinoide umwandelt.
Welche gesundheitlichen Vorteile werden CBGA zugeschrieben?
Studien deuten auf mögliche Effekte bei Nierenerkrankungen, Entzündungen, oxidativem Stress, Diabetes und neurodegenerativen Krankheiten hin. CBGA könnte Zellen schützen und Entzündungsreaktionen reduzieren.
Ist CBGA psychoaktiv?
Nein, CBGA ist nicht psychoaktiv. Es verursacht keinerlei Rausch oder Bewusstseinsveränderung und wirkt ausschließlich auf biochemischer Ebene im Körper.
Wie wird CBGA in der Hanfpflanze gebildet?
CBGA entsteht in den Trichomen der Hanfpflanze und wird dort durch spezielle Enzyme weiter in andere Cannabinoid-Säuren wie CBDA, THCA oder CBCA umgewandelt – je nach genetischer Ausrichtung der Pflanze.
Gibt es Studien zur Wirkung von CBGA?
Ja, mehrere präklinische Studien zeigen antioxidative, entzündungshemmende und zellschützende Effekte. Eine Studie im „Journal of Natural Products“ (2021) beschreibt die Hemmung des TRPM7-Kanals durch CBGA, was bei Nierenversagen und Schlaganfällen von Bedeutung sein könnte.
Kann CBGA in der Therapie eingesetzt werden?
Aktuell befindet sich CBGA noch in der Erforschungsphase. Erste Ergebnisse sind vielversprechend, doch es gibt bislang keine zugelassenen CBGA-basierten Medikamente. In Zukunft könnte es jedoch eine Rolle in der Cannabinoid-Therapie spielen.
Wie unterscheidet sich CBGA von CBG?
CBGA ist die saure, nicht-decarboxylierte Form von CBG. Durch Erhitzen oder Alterung wandelt sich CBGA in CBG um. Beide haben ähnliche Eigenschaften, aber CBGA gilt als stärker antioxidativ und stoffwechselregulierend.
Ist CBGA legal?
Ja, CBGA ist in Deutschland und der EU legal, solange es aus Nutzhanf mit weniger als 0,2 % THC stammt. Es unterliegt denselben Regelungen wie CBD-Produkte.
5. Fazit zu CBGA
CBGA ist ein vielversprechendes Cannabinoid, das durch seine entzündungshemmenden, antioxidativen und zellschützenden Eigenschaften auf sich aufmerksam macht. Studien zeigen Potenzial bei der Behandlung von Nierenproblemen, Entzündungen und oxidativem Stress. Besonders interessant ist die Hemmung des TRPM7-Kanals, was CBGA zu einem möglichen Kandidaten für Therapien gegen Nierenversagen, Krebs und andere chronische Krankheiten macht.
Mit wachsender Forschung und steigender Verfügbarkeit könnte CBGA bald eine wichtige Rolle in der Gesundheitsvorsorge und Therapie spielen. Es lohnt sich, dieses Cannabinoid im Blick zu behalten, da es das Potenzial hat, neue Wege in der Behandlung von Krankheiten zu eröffnen.
Medizinischer Haftungsausschluss
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Befasst sich schon seit vielen Jahren leidenschaftlich mit Gesundheit, Ernährung und natürlichen Heilmethoden und hat 2016 eine Ausbildung zum Masseur absolviert. Seitdem er die Heilkraft von CBD für sich entdeckt hat, lässt ihn das Thema nicht mehr los. So veröffentlicht er nun regelmäßige Artikel über die vielfältigen Wirkungsweisen und Einsatzmöglichkeiten des Cannabinoids.
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